Dimitra Charamandas verbindet Malerei mit Skulptur und Video sowie Textfragmenten und Zusammenkünften rund um geteilte Mahlzeiten. In ihrer Arbeit stehen die Sinne und das Taktile im Zentrum. Sie verwendet verschiedene visuelle Sprachen, um sich mit der Spannung zwischen Verletzlichkeit und Gewalt, Fürsorge und Missbrauch auseinanderzusetzen. Ihre Neugier für die Wechselwirkungen von Körper, Geist und Psyche unter dem Einfluss soziopolitischer und ökologischer Realitäten zieht sich als Antrieb durch ihre Arbeit.

In ihren Bildern nähert sich die Künstlerin Landschaften als eine Reihe von Körpern: Ein zerklüfteter Küstenpfad, der die Enden einer Insel nachzeichnet; ein sanfter Abhang, der zu einem rauchenden Krater führt; ein Gewässer, das Kontinente trennt und den Fluss realer menschlicher Körper ermöglicht oder verhindert. Durch langsames Reisen und die Beobachtung kleinster, zyklischer Veränderungen verbindet sich Charamandas' Praxis mit einer ökofeministischen Weltsicht, die ein vorherrschendes Wertesystem von Geschwindigkeit und Effizienz im Namen von Produktivität in Frage stellt. In ihren künstlerischen Zusammenkünften, die sich um geteilte Malzeiten und den Austausch in der Gemeinschaft drehen, bildet eine Politik der Fürsorge die Grundlage. Sie wagt sich so an traditionell nährende Gesten in einem Kontext, in dem diese oft an den Rand gedrängt oder abgewertet werden.

Dimitra Charamandas schloss 2022 einen MA in Bildender Kunst am Institut Art Gender Natur, Basel ab. Vorgängig studierte sie an der Hochschule Design & Kunst Luzern (BA of Arts, 2013). Seit 2013 ist sie freischaffend. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören Tides, Kunstmuseum Solothurn (2023), Little inlets, Helvetia Art Foyer, Basel (2023), Body of Water, Body of Stone, Gypsum Gallery, Kairo (2022), Do not take me for granite, Ann Mazzotti Gallery, Basel (2022), Bassa Marea, Museo Castello San Materno, Ascona (2022). Sie hat Food Gatherings in Frankfurt, Athen, Chicago, Luzern und Basel organisiert und ist Mitbegründerin und Teil der Kollektive Espacio Pacha mit Irene Trujillo und Quince Collective mit Johanna Schaible. Ihre Arbeiten befinden sich in institutionellen und privaten Sammlungen. Sie lebt und arbeitet in Solothurn und Athen.