Übergeordnete Themen wie Übergänge (Anfang-Ende), und das Abwesende und Mystische sind zentral.

Diese Themen haben einen zyklischen und intuitiven Charakter. Dabei ist das Schaffen von Sara Gassmann getrieben von Neugier, dem Ausprobieren, und Experimentieren, Erlernen von diversen Dingen wie zum Beispiel Handlesen, Tätowieren, Kalligrafie. Es sind im weiteren Sinne Formen des Umgangs mit Farbe und Untergrund, mit Linien und Formen. Es sind Fertigkeiten, Erfahrungen, Wissensformen, die in ihr Schaffen einfliessen, von denen sie sich treiben lässt, ohne nach einem Ziel, einer Herkunft oder einem Nutzen zu fragen.

Dabei interessiert sie sich für die prozesshafte Verschränkung von Form und Farbe, sowie von Figur und Grund. Sie ist fasziniert von Formen, die an Körperteile, Gliedmassen, Tierleiber erinnern. Sie verleihen den Bildern, in ihrer finalen Abstraktion eine Dynamik, eine Energie und damit einen narrativen Aspekt. Wobei sie keine bestimmten Geschichten erzählen mag, sondern welche, die neu zu erfinden sind. Gespeist sind diese Formen von symbolhaften Sagen und Mythen. Dabei handelt es sich um Ausgangsmaterial, das in ihrer prozessorientierten Arbeit später verdeckt wird und nicht mehr an allen Stellen sichtbar ist. Diese Schichtungen haben eine intuitive Eigendynamik und lösen sich teilweise vom ursprünglichen Inhalt ab. Die Formen sind stark vereinfacht und reduziert.

Sara Gassmann (*1980 in Dagmersellen) ist Künstlerin und lebt und arbeitet in Bern und Basel. Sie erhielt ihren Master in Contemporary Art Practice an der HKB, Bern (2013) und ihren Bachelor an der HEAD in Genf (2011). Sie ist regelmässig in Ausstellungen vertreten, war in Atelierstipendien in St. Moritz (2021), Genf und New York (2017), Shanghai (2016), Seoul (2015), Beijing (2013) und erhielt den Jurypreis der Zentralschweizer Kantone (2019), sowie den Werkbeitrag von Kanton und Stadt Luzern (2014).