Jennifer Merlyn Scherler (*1996, they/them) bezeichnet sich selbst als Fan und lässt sich von verschiedenen Fan(fiktion)-Gemeinschaften inspirieren. They untersucht nutzergenerierte (filmische) Sprachen, die geschaffen werden, um Wissen und Zuneigung für eine bestimmte Sache zu teilen. Scherler interessiert sich im Besonderen für Strategien der Trauer, des Erinnerns und der Schaffung von Intimität.

Scherlers visuelle Sprache ist dicht an Verweisen auf die digitale Populärkultur und medientheoretische Texte. Sie ist durchdrungen von Videomaterial, Bildern und Kommentaren aus dem Internet. Die Charaktere in Scherlers Arbeiten basieren auf persönlichen Erfahrungen und verweisen auf digitale (Sub-)Kulturen. Sie werden von der Künstler:in selbst dargestellt und könnten in Drag-Perfromance verortet werden.

Neben der persönlichen künstlerischen Praxis ist they Teil des kollektiven Projekts mcww (memeclassworldwide), unterrichtet an der Hochschule der Künste in Bern und an der Schule für Gestaltung in Biel. Scherler hat mehrere Auszeichungen erhalten, dazu gehören der Pax Art Award für Emerging Media Artists und der Kiefer Hablitzel Preis.