The Cat in the Box
Dieses Jahr bringen das Institut Kunst Gender Nature IAGN der HGK Basel und Atelier Mondial zum zehnten Mal Studierende und internationale Gast-Künstler*innen für eine experimentelle Ausstellung zusammen. Die von Filipa Ramos kuratierte Ausstellung The Cat in the Box findet dabei zeitgleich mit dem Frühlingssymposium Quantum Knowledge: States, Systems, Fictions des IAGN statt (2.-4. April), das an das Internationale Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologien der UNO angelegt ist. The Cat in the Box bezieht sich auf das berühmte Gedankenexperiment des österreichischen Physikers Erwin Schrödinger (1887-1961), in dem der Wissenschaftler sich eine Katze in einem Kasten vorstellte, in dem sich auch ein Fläschchen mit Giftgas und ein radioaktives Atom befindet. Im Verlauf des Experiments gerät das Atom in einen paradoxen Schwebezustand zwischen «zerfallen» und «nicht-zerfallen», was eine Kettenreaktion auslöst und sich letztlich auch auf den Zustand der Katze auswirken muss: Auch sie muss an einem gewissen Punkt sowohl lebendig als auch tot zugleich sein. Schrödinger zeigte damit, dass Quantenwissen nicht dazu da ist, die Zukunft vorherzusagen, sondern Erklärungen für die Welt zu liefern. Dabei hat die Quantenwissenschaft dieselbe Funktion wie Mythen: Sie bietet plausible, aber auch seltsame und paradoxe Möglichkeiten, dem Leben einen Sinn zu geben.